Sonntag, 22. Januar 2012

Es ist ein schreckliches Gefühl zu wissen, dass sich niemand wirklich für dein Leben und dich interessiert, wenn nicht einmal mehr die eigene Mutter sich dafür interessiert, was in und um einen herum so passiert, was muss man dann getan haben? Ich würde so gerne so vielen Menschen alles erzählen, aber es geht nicht. Sie wollen es nicht hören und ich will sie nicht mit meinen Problemen zu labern, da ich weiß, dass sie damit nicht umgehen könnten. Ich weiß, dass sie mich vollkommen anders einschätzen,als ich es in Wirklichkeit bin.
Die in der Schule sind der Meinung, dass ich die übelste Party-Schlampe bin, mich jedes Wochenende betrinke, bekiffe und sonstige Drogen zu mir nehme, mir alles und jeder scheiß egal ist und ich etwas mit Lehrern habe, damit ich auf der Schule bleiben kann. Es ging sogar schon einmal das Gerücht rum, dass ich abgetrieben habe, aber nein, dass habe ich nicht. Ob es mir geglaubt wird, oder nicht.
Meine Eltern und Verwandten, denen meine Mutter alles erzählt, denken genau das Gegenteil von mir. Sie denken, dass ich eine absolute Außenseiterin bin. Aber sie denken nicht, dass ich so eine Außenseiterin bin, die in den Pausen immer alleine ist und am liebsten andauernd weinen würde, ihr Leben beenden, sie denken, dass ich eine selbst gewählte Außenseiterin bin, die keine Probleme hat und die man nicht verletzten kann.

Beides Falsch, komplett falsch, wobei das, was meine Mutter von mir denkt noch am ehesten an die Realität anstoßt.
In der Schule bin ich nicht alleine, nein. In der Schule habe ich genug, mit denen ich reden und spaß haben kann, aber wenn ich Nachmittags nachhause komme, bin ich alleine. Ich habe keine Freunde, wirklich keine einzigen, mit denen ich mich treffen könnte. Warum das so ist weiß ich nicht. Vielleicht habe ich den Anschluss verloren, damals, als es darum ging, was ich nun mit meinem Leben anstellen möchte. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur eine Einzelgängerin. Das einzige was ich weiß ist, dass ich es nicht mehr so haben will. Ich brauche jemanden, mit dem ich über alles reden kann, mit dem ich jeden Tag meinen Spaß haben kann und bei dem ich einfach ich sein kann und mich nicht so verstellen muss, wie ich es bei den ganzen anderen tun muss.
Ich schaffe es nicht länger alleine zu sein, in meinem Alter brauche man einfach jemanden, mit dem man erwachsen werden kann.
Das schlimmste und peinlichste an dieser ganzen Sache ist wahrscheinlich, dass selbst meine kleine Schwester so wen hat. Sie ist andauernd unterwegs, während ich hier zu hause rumsitze und jeden Tag auf neue hoffe, dass es besser wird und ich jemanden finde, der es besser werden lässt. Ich hoffe es jeden Tag, seit nun mehr als einem Jahr, aber es hat sich noch nicht wirklich viel getan, eigentlich sogar gar nichts.

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