Sonntag, 12. Februar 2012

»Dein ganzes Leben steckst du in dem Labyrinth fest und denkst daran, wie du ihm eines Tages entfliehst, und wie geil dann alles wird, und die Vorstellung von dieser Zukunft hält dich am laufen, aber am Ende tust du es nie. Du hast die Zukunft einfach nur benutzt, um aus der Gegenwart zu fliehen.«

Dieses Zitat ist so wahr, so unendlich wahr. Ich stelle mir jeden Tag vor, wie toll es doch wäre und wünsche mir nichts sehnlicheres, als das es endlich wahr wird, aber bekomme meinen Arsch nicht hoch, es endlich mal zu machen. Jeden Tag sage ich mir: "Morgen mache ich es, versprochen. Ab Morgen wird alles besser, glaub' mir, es wird alles so, wie du es immer wolltest." Aber im Endeffekt mache ich nichts, rein  gar nichts, ich stelle mir nur wieder vor, wie morgen alles besser werden wird, wie toll der morgige Tag werden wird und wie viel Spaß er mir bringen wird.
Ich weiß nicht, warum ich es nicht gebacken bekomme, genauso wenig weiß ich, wie ich mich dazu überredet bekomme es endlich mal zu machen, es wenigstens mal zu versuchen. Mir ist klar, dass es auchschief gehen könnte, und genau das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich es nicht mache, ich habe Angst davor, ganz einfache Kiste. Ich habe Angst davor mir Hoffnungen zu machen und am Ende wieder hin zu fallen und zu zerbrechen, jetzt, wo ich mich gerade mit meiner Rolle auf dieser Welt abgefunden habe. Aber nur, weil ich mich mit ihr abgefunden habe, heißt es noch lange nicht, dass ich sie auch behalten will. Ich will eine 'höhere', eine wichtigerere Rolle. Ich will nicht nur der Arsch der Nation sein.
Tada, da ist es schon wieder, dieses 'Ich will...'. Ich will zu viel und bekomme deshalb so wenig. Vielleicht bekomme ich ja gar nicht so wenig, aber eben weil ich so viel will, nehme ich das ganze gar nicht wirklich wahr und sehe es als selbstverständlich an, obwohl es das überhaupt nicht ist. Vielleicht habe ich ja in Wirklichkeit ein wirklich tolles Leben, aber weil ich immer und immer mehr will, denke ich mir, dass es ein scheiß Leben ist. Wenn ich ehrlich bin, habe ich es schon gut. Ich habe eine tolle Familie abbekommen, vorallem tolle Geschwister, ich bin nicht gerade dumm, wenn man das so sagen kann, und meiner Meinung nach sehe ich jetzt auch nicht unbedingt aus wie der letzte Arsch auf Erden, aber das was ich nicht bekommen habe, sind Freunde. Ich habe keine wahren Freunde, die für mich da sind, wenn es drauf ankommt und denen ich alles erzählen kann. Eigentlich habe ich sogar gar keine Freunde abbekommen, sondern nur Bekannte, denn Freunde sind meiner Meinung nach etwas anderes. Aber hey, vielleicht bin ich ja als Einzelgängerin geboren und bin einfach kein Mensch für so welche Zwischenmenschlichen Beziehungen?! Vielleicht ist ja genau das der Grund, dann muss ich mich aber nicht beschweren, denn wenn es so ist, dann brauche ich ja gar nicht so welche Freunde. Aber immer und immer wieder sagen alle, dass man Freunde braucht, um erwachsen zu werden. Ich weiß es nicht, vielleicht brauche ich sie, vielleicht brauche ich sie nicht. Ich weiß nur, dass ich wirklich gerne welche hätte, aber zu mindestens zur Zeit keine habe. Kommt Zeit, kommt Rat, kommen Freunde, oder eben halt nicht.

1 Kommentar:

  1. Gott, ich liebeeee deinen Blog. Aber das weißt du ja schon. :)

    Aber ist bei mir genau so, glaub mir. Ich sage mir immer. "Morgen machst du das und das und das und das nicht mehr!!" Und dann.. Doch alles beim Alten. Also du bist nicht allein damit, aber ätzend ist es trotzdem. :/ ♥

    AntwortenLöschen